Aus unseren Wasserhähnen fließt frisches, sauberes Wasser – ein Luxus, der dem Großteil der Erdbevölkerung versagt bleibt. Doch auch in Europa hinterlässt der Klimawandel mittlerweile seine Spuren, sodass monatelange Trockenheit zu Waldbränden und Wasserknappheit führt. Höchste Zeit, um etwas sparsamer mit der Ressource Wasser umzugehen! Auch aufgrund der immer höher werdenden Lebenshaltungskosten ist es mit einfachen Maßnahmen im Privathaushalt möglich, nicht nur Ressourcen zu schonen, sondern gleichzeitig bares Geld zu sparen.
Laut Umweltbundesamt beträgt der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland knapp 130 Liter Trinkwasser im Haushalt. Wasser, das in der Industrie – beispielsweise zur Erzeugung von Lebensmitteln – benötigt wird, ist hierbei noch gar nicht berücksichtigt. Der größte Anteil (mehr als zwei Drittel) des Wasserverbrauchs privater Haushalte in Deutschland rauschte 2021 bei der Körperpflege und der Toilettenspülung in den Abfluss, 12 Prozent wurden für das Waschen der Wäsche verbraucht.
Wir zeigen Ihnen mit den folgenden Tipps als erfahrene Profis gerne, wie Sie einerseits Ihre Betriebskosten senken und die Umwelt durch einen geringeren Wasser- und Stromverbrauch schonen können:
Tipp 1 – Durchflussbegrenzer installieren
Verwenden Sie einen Sparduschkopf und lassen Sie vom Installateur Ihres Vertrauens Durchflussbegrenzer in Ihre Wasserhähne einbauen. Dadurch wird die durchfließende Wassermenge je nach Modell stärker oder etwas weniger stark reduziert, zum Beispiel fließen statt 15 Liter pro Minute nur zehn Liter pro Minute. Beim Duschen und Hände waschen merkt man von der verringerten Wassermenge nur wenig, gerade bei Kindern im Haushalt wird dadurch aber viel Wasser eingespart. Da der durchschnittliche Wasserverbrauch allein für Körperpflege 37 Prozent ausmacht, hat die Umsetzung dieser Maßnahme das höchste Sparpotential.
Tipp 2 – Die Spartaste der Toilettenspülung
Ähnlich sinnvoll ist die Nutzung der Spartaste an der Toilettenspülung – sie reduziert die Durchflussmenge aus dem Spülkasten in die Toilette. Diese Wassermenge ist meist völlig ausreichend, um lediglich Urin und etwas Toilettenpapier wegzuspülen und spart durchschnittlich fünf bis sechs Liter Wasser pro Spülung. Renovieren Sie gerade Ihr Haus, sollten Sie also unbedingt darauf achten, alte Spülkästen ohne Spartaste durch ein modernes Toilettensystem mit Spartaste zu ersetzen. Leben Sie in einer Altbau-Mietwohnung, können Sie in Ihrem alten Spülkasten ein bis zwei gefüllte Plastik-Wasserflaschen deponieren. Dadurch wird die einfließende Wassermenge ebenfalls verringert, weil das Zulaufventil geschlossen wird, sobald der Schwimmer die Obergrenze erreicht hat.
Tipp 3 – Störungen rasch beheben (lassen)
Vor allem Störungen am Toiletten-Spülkasten verbrauchen Unmengen an Wasser, wenn beispielsweise der Dichtungsring am Zulaufventil defekt ist oder Einzelteile verkalkt sind. Dadurch läuft das Wasser ständig in die Toilette und wird permanent wieder nachgefüllt. Solche Bauteile sind austauschbar und in Baumärkten erhältlich, gerne hilft Ihnen aber auch ein Installateur-Notdienst bei der Behebung der Störung. Auch tropfende Wasserhähne gehören in die Kategorie der Schäden, die schleunigst behoben werden sollten, da sich die unnötig ablaufende Wassermenge hierbei rasch summiert. Vermeiden sollten Sie außerdem, das Abwasser unnötig zu verschmutzen: Binden, Tampons, feuchtes Toilettenpapier mit Plastikanteil, Haare, Öle, Fette und Speisereste gehören nicht in die Toilette oder Abfluss. Sie sind verantwortlich für Ablagerungen an den Abflussrohren und können zu größeren Verstopfungen der Toiletten führen, für deren Behebung Sie unter Umständen eine Installateur-Fachkraft benötigen. Ablagerungen an den Rohren fördern das Bakterienwachstum, sodass durch freigesetzte Bakterientoxine und Abbauprodukte sogar Risse und Schäden entstehen können; ebenso gefährlich sind Chemikalien, die bedenkenlos in den Abfluss gekippt wurden.
Tipp 4 – Nutzung von Regenwasser
Hausbesitzer mit Garten haben meist ohnehin eine Regenwasser-Tonne, in die das Regenwasser des Haus- oder Schuppendaches fließen kann. Damit können Sie ohne weitere Kosten Ihre Gartenpflanzen gießen, aber auch Pflanzen im Haus – vor allem Orchideen – profitieren vom weichen Regenwasser. Übrigens lassen sich auch Toilettenspülungen umrüsten, sodass mit Regenwasser gespült wird, dessen Wasserqualität für diesen Zweck völlig ausreichend ist.
Tipp 5 – Geschirrspüler, Waschmaschine und Wasserkocher optimal nutzen
Geschirrspüler und Waschmaschine sollten Sie nicht halb leer einschalten, auf den Wasserkocher trifft dieser inzwischen allgemein bekannte Ratschlag allerdings nicht zu. Kochen Sie nur jeweils so viel Wasser, wie Sie tatsächlich benötigen – dabei ist jedoch die Mindestfüllmenge zu berücksichtigen. Das spart nicht nur Wasser, sondern auch Strom durch die verringerte Betriebszeit. Davon abgesehen ist es kostengünstiger, Wasser mit einem Wasserkocher zum Kochen zu bringen, als am Herd oder in der Mikrowelle.
Beim Wäschewaschen ist es ratsam, bei nur leicht verschmutzter Wäsche ein Sparprogramm und geringere Temperaturen (30° oder 40° Celsius) zu wählen, da die Waschmaschine den überaus größten Teil der Energie für das Erwärmen des Wassers benötigt. Kochwäsche (90° Celsius) verbraucht sogar siebenmal so viel Energie wie eine 30°-Wäsche! Besitzen Sie noch eines der Energie- und Wasser verschlingenden Altgeräte, ist es sinnvoll, dieses lieber früher als später durch ein neues, sparsameres Modell zu ersetzen. Hilfreich beim Kauf einer neuen Waschmaschine, eines Geschirrspülers und weiterer Elektrogeräte ist die EU-Energieverbrauchs-Kennzeichnung. Sie gibt mithilfe einer Skala von A bis G die jeweilige Energie-Effizienz des Geräts an. Geräte mit dem grünen Label der Klasse A verbrauchen dabei am wenigsten Energie und daher vor allem für stark beanspruchte Haushaltsgeräte optimal.
Haben Sie weitere Fragen zu bestehenden Geräten, beraten Sie unsere Elektro- und Installateur-Profis gerne persönlich, sodass Sie neben einer optimalen Nutzung Ihre Betriebskosten minimieren können und zudem die Umwelt schonen!